„Winni, Winni“ und andere Zugaben

Stimmungsvolles Konzert der Big Band Bösel in Sögel

Zeitung: Nordwest-Zeitung

Sögel.- (hg) Starke Jahresouvertüre für die Big-Band aus Bösel: Bei ihren zwei Konzerten in der Aula des Hümmling-Gymnasiums in Sögel sorgten die Musiker für eine fantastische Stimmung und begeisterte Besucher.

Schade, dass nicht alle Plätze an beiden Abenden besetzt waren. Woran mag es liegen, dass schon Anfang Dezember beim beginnenden Vorverkauf sieben Wochen vor dem Konzert alle Kartenwünsche mit der Frage beginnen: „Gibt es denn noch Karten“? Der Ruf der Big Band ist legendär, die drei Konzerte in der Cloppenburger Stadthalle sind innerhalb weniger Stunden ausverkauft und auch beim Sommernachts-Konzert auf der Waldbühne Ahmsen, das in diesem Jahr am 19. Juni zum zehnten Male stattfindet, sind immer die mehr als 2.000 Plätze schnell besetzt. Vielleicht gibt es deshalb für das Konzert in Sögel immer die Vermutung und das Gerücht, die Karten seien ausverkauft.

Klar sind auch 800 Zuschauer eine tolle Bilanz für ein Konzert einer Amateur-Musikgruppe und die Sitzreihen in der Aula waren dichter besetzt als bei jeder Theater-Vorstellung dort, doch so mancher Interessent hat ob es zu erwartenden Andrangs erst gar nicht angestanden.

Auch für dieses Jahr gilt: Es war wieder einmal eine tolle Gala-Show. Die Big Band begeisterte erneut mit ihrer Reise in die Welt der schönsten Stücke aus Pop, Swing, und Musicalmelodien – alles wieder über drei Stunden gekonnt moderiert von Oliver Thoben.

Die begeisterten Zuschauer aus Ostrhauderfehn, Voltlage, Sedelsberg und allen Teilen des Emslandes erlebten trotz der vielen neuen jungen Gesichter im Big-Band-Rund ein bestens ausgebildetes musikalisches Können der insgesamt 53 Musikerinnen und Musiker, das besonders bei den musikalischen Ohrwürmern zum Vorschein kam.

Die Big-Band glänzt auch durch ein harmonisches und leidenschaftliches Spiel. Großer Anteil gebührt den Solisten: Lukas Sluiter an der Trompete beim Eröffnungsstück „Pennsylvania 6-500 zusammen mit Jan-Malte Arends am Tenorsaxophon, Christoph Hüntelmann (Trompete) mit dem „Mitternachtsblues“, Fabian Arends und Peter Osterloh mit wirbelnden Trommelstöcken am Schlagzeug beim Elvis-Medley oder Roland Kurmann an der E-Gitarre mit „Robbie Williams in concert“. Das Solo-Duett zwischen Altsaxophon und Trompete mit Julia Aumüller und Lukas Tholen bei „Children of Sanchez“ wurde frenetisch beklatscht. Auch Jan Schliephake verdiente sich beim „Yakety Sax“ am Tenorsaxophon starken Beifall. Die Band plattdeutsch a-capella bildete einen neuen gern gehörten Aspekt. Aber natürlich gefielen die Gesangssolistin Sarah Schnier, die Glenn-Miller-Parade und „The Phil Collins Collection“ der Band in Sögel den Zuhörern.

Die Band zauberte eine fantastische Stimmung, die am Ende mit den Zugaben „Winni, Winni“ und dem „Guten Abend, gut´ Nacht“ förmlich explodierte. Mit standing ovations, als fast alle Band-Mitglieder mit ihren Instrumenten durch die Reihen zogen und noch einmal alle Register gezogen wurden, endete ein Abend, der bei den Besuchern noch lange in den Ohren nachklingen wird. Vielleicht sind dann im nächsten Jahr alle Plätze an beiden Abenden besetzt.