Big-Band aus Bösel begeisterte an drei Abenden über 2000 Besucher in der Cloppenburger Stadthalle
Zeitung: Münsterländische Tageszeitung
Zehn Jahre nach ihrem ersten Galaabend in der Stadthalle Cloppenburg feierte die BigBand Bösel an der „Geburtstätte“ ein rauschendes Jubliäumsfest. Die Big-Band um Bandleader Oliver Thoben zündete in ihrem Cloppenburger „Wohnzimmer“ ein musikalisches Feuerwerk der Spitzenklasse und bewies einmal mehr eindrucksvoll ihre musikalische Ausnahmestellung.
Der zu Beginn der Show bei dem Stück „Winter Wonderland“ vom Bühnenhimmel fallende „kalte“ Schnee hätte im Verlauf des Programms keine Überlebenschance gehabt. Denn was Oliver Thoben und seine Truppe dann ablieferten, war schlichtweg eine heiße Show musikalischer Superlative. Mit Werken von James Last und der knackigen Version „Pennsylvania 6-500“ von Glenn Miller erinnerten sich an die berühmten Bandleader, ohne jedoch mit ihrer Interpretation den Sound von James Lase Orchester oder der Glenn Miller Band zu imitieren. Das haben die Böseler auch überhaupt nicht nötig. Längst haben sie ihren eigenen dynamischen Stil entwickelt, mit dem sie mittlerweile nicht nur regional sondern auch weltweit für Aufsehen sorgen und den entsprechenden Erfolg haben.
Angetrieben vom Bandleader und angeheizt vom ständigen Applaus glänzte und wuchs die Big Band über sich hinaus und brachte den Saal zum Kochen. Nach dem druckvollen und temporeichen „Don´t let me be missunderstood“ von Santa Esmeralda versprach Bandleader Oliver Thorben, „dass es nicht lauter wird“ aber dafür ein Abend voller Emotionen, zu dem „Frontfrau“ Sarah Schnier ihren Teil beitrug. Mit Stimmvolumen und Ausstrahlung schaffte es die Lehramtsstudentin mühelos, das Publikum in eine Art Trance zu versetzen. „Fever“ und ihr legendäres „Somewhere over the Rainbow“ hießen die Songs, bei denen die Zuhörer ausreichend Gelegenheit bekamen, in ganz persönlichen Erinnungen zu schwelgen. Selbst Martin Hagemann, Direktor der Kreismusikschule, konnte sich dem Zauber des Abends nicht entziehen und leitete als Pirat verkleidet die als „Enterhakenband“ verkleidete Posaunengruppe, die mit ihrem „Pirates of the Caribean“, einen Hauch von Abendteuer und Seefahrerromantik verbreitete.
Wie ein roter Faden zogen sich die Soloauftritte einzelner Musiker durch ein Programm voller Höhepunkte. Erst seit rund sechs Monaten bei der Band ist der 13-Jährige Marinus Wichmann. Mit seiner Posaune legte der Jungspund seinen ersten Soloauftritt hin, bei dem dass Publikum den Atem anhielt „und den Eltern sicherlich ein Stein vom Herzen gefallen ist“, wie Oliver Thoben süffisant bemerkt. Der Bandleader übernahm auch die Rolle des Moderators und outete sich dabei als ein großer Fan der ZDF-Legende Dieter Thomas Heck. Jedenfalls schaffte es Oliver Thoben in knapp 20 Sekunden fehlerfrei, Titel und Gruppen von „A wie Abba bis hin zu Z wie Zillertaler Hochzeitsmarsch“ zu nennen.
Als mit „Winni Winni“ und „Guten Abend, gut´ Nacht“ am Sonntagabend das letzte der drei Jubiläumskonzerte endete, waren es insgesamt über 2000 Besucher, die mit der Big-Band Bösel ein Jubiläum gefeiert haben, „welches ohne unsere Fans nicht möglich gewesen wäre. Sie haben uns immer wieder ermutigt, unsere Arbeit fortzuführen und immer weiter auszubauen“, sagte der Mitbegründer der „Aktion Galaabend“ und ehemalige Leiter der Big-Band, Erwin Hoffman, zu Beginn der Show. Und ein Ende der Böseler Erfolgsstory in ihrem Cloppenburger „Wohnzimmer“ ist noch lange nicht abzusehen. Denn die Fangemeinde wird sich nach den drei Galaabenden sicherlich noch einmal vergrößert haben.