Big Band Bösel füllt Saal gleich dreimal

Die Abende gingen jeweils mit tosendem Applaus zu Ende. Die Bösler sorgten für einen Höhepunkt in der Cloppenburger Kulturszene.

Zeitung: Nordwest-Zeitung

Ein rundum gelungenes Jubiläum hat die Big Band Bösel am Wochenende in der Cloppenburger Stadthalle gefeiert. Vor zehn Jahren wagten es die jungen Musiker aus dem Nordkreis, einen Gala-Abend zum dritten Advent zu gestalten – es entwickelte sich eine Erfolgsgeschichte. Nach der überwältigen Resonanz in 2006 und den schnell vergriffenen Karten für die zwei Standardtage, traute sich der Geschäftsführer der Big Band, Erwin Höffmann, in diesem Jahr auch an den Freitag, und die Rechnung ging auf. Die Stadthalle war an allen drei Tagen nahezu ausverkauft.

Der Funke sprang mit dem ersten Ton, noch bei geschlossenem Vorhang über. Förmlich aus dem Häuschen waren die Fans und honorierten jede noch so kleine Soloeinlage mit reichlich Applaus. Und Soli gab es reichlich. Mit seiner Posaune begeisterte der 13-jährige Marinus Wichmann. Der junge Musiker wusste Ostern noch nicht, welches Instrument er spielen wolle, so Dirigent Oliver Thoben. An diesem Wochenende traute sich Marinus zu, jeweils rund 800 Zuhörer mit Weihnachtsliedern zu unterhalten. Mit „Big Spender“ und „Pirates of the Caribean“ glänzten die großen Posaunisten unter dem Kommando von „Piratenkapitän“ Martin Hagemann.

Sarah Schnier zog die Fans als Sängerin mit „Fever“ und „Somewhere over the Rainbow“ in ihren Bann. Die Combo war auch in diesem Jahr einer der vielen Höhepunkte des Abends. „Wir haben ein bisschen experimentiert. In wie vielen Musikstilen können wir in den unterschiedlichsten Besetzungen, On the Sunny Side of the Street‘ von Jimmy McHugh (1894 bis 1969) spielen“, schmunzelte Markus „Lennert“ Norrenbrock am Flügel. Die Zuhörer erlebten „Lennert“ mit seinem Bruder Thomas Norrenbrock am Kontrabass und Fabian Ahrends am Schlagzeug auf wechselnden Positionen bei Swing, Blues, Jazz und Ragtime, bis alle drei am Flügel, saßen und sechsändig spielten.

Dabei lernten die Besucher ein Cajón kennen, einen Holzquader mit einer Resonanzöffnung auf der Rückseite und Scharrseiten im Inneren. Die Bastelanleitung „Wie mache ich aus Vaters Lautsprecherbox ein Cajón“ wollte „Lennert“ gleich mitliefern. Mit Jan-Malte Ahrends, Tenorsaxophon, Eike Fleming, Trompete, und Dirk Brunnberg an der Posaune war die Combo komplett und es gab gemeinsam mit dem Publikum „What a little man“.

Die Abende gingen nach viel Feuerwerk und Aluschnipseln mit tosendem Applaus zu Ende. Die Mitglieder in der Big Band Bösel haben mit ihrer sichtbaren Freude an der Musik, an dem gemeinsamen Musizieren, sicherlich für dieses Jahr einen weiteren Höhepunkt in der Cloppenburger Kulturszene gesetzt. Die 54 Musikerinnen und Musiker verstehen es, unbeschwert zu unterhalten, und sind mit ihrem Sound über die Kreisgrenzen hinaus erfolgreich. Den roten Teppich in die Stadthalle hat sich die Band wieder einmal verdient.