Letzter Akkord mit Knalleffekt

Auftritt Big Band Bösel begeistert an drei Abenden mehr als 2200 Besucher

Zeitung: Nordwest-Zeitung

Die Gruppe gastiert in jedem Jahr in der Stadthalle. Oliver Thoben übergab den Taktstock an Ralph Meyer.

Cloppenburg – Wenn die Cloppenburger Stadthalle meldet, dass sie an drei Tagen hintereinander restlos ausverkauft ist, kann das nur eines bedeuten: Die Big Band Bösel lädt zum Galaabend. So – wieder einmal – geschehen am vierten Adventswochenende. Als „hellen Wahnsinn“ bezeichnete Oliver Thoben, dass trotz der verschneiten Straßen so viele Fans gekommen sind. Enttäuscht wurden die mehr als 2200 Besucher in drei Aufführungen am Freitag, Sonnabend und Sonntag beileibe nicht. Sie erlebten eine Big Band Bösel live, „mit allen Facetten und selten so kreativ“, kündigte Dirigent und Moderator Thoben an.

Was bei diesem Orchester Kreativität bedeutet, zeigten recht eindrucksvoll unter Anderen die Saxofonisten mit dem von ihnen selbst arrangierten Stück „Ein bisschen was von Lady Gaga“. In puncto Kreativität ist das Salonorchester natürlich zu nennen. Unter der Leitung von Markus Norrenbrock haben die Musiker seit Jahren ihren eigenen Block: Sie nutzten nicht nur ungewöhnliche Instrumente, sondern boten mit Liedern von Götz Alsmann auch beste Unterhaltung .

Reichlich Applaus ernteten nicht nur die Musiker des Salonorchesters, sondern auch Solisten der Big Band – auch wenn mal ein Ton nicht genau getroffen wurde. Es sei doch ein Zeichen dafür, dass es sich um Amateure handele, lachte Thoben und schob einen Vergleich nach: „Die Arche ist von einem Amateur gebaut worden und die Titanic von Profis.“ Es ist vor allem diese Einstellung, die die Big Band Bösel zu einem Orchester der Extraklasse macht. Die rund 50 Musiker haben Spaß an ihrem Hobby. Und diesen Spaß bringen sie rüber. Hinzu kommt eine ausgefeilte Lichtschau gespickt mit Pyrotechnik und so manchem Knalleffekt.

Der durch den Geschäftsführer Erwin Hoffmann angekündigte Stabwechsel am Ende des Galaabends vollzog sich in Form eines flüchtigen Händedrucks zwischen Oliver Thoben und Ralph Meyer. Für Thoben war es das letzte Konzert mit der Big Band. Als „Joker“ durfte sich der scheidende Dirigent selbst sein letztes Stück aussuchen. „Das Schöne an der Musik sind nicht nur die Noten“, sagte Thoben, sondern mit so einer Truppe so etwas zu machen, sei etwas Außergewöhnliches. Mit „Ich war noch niemals in New York“ trat Thoben ans Mikro und verabschiedete sich, während Meyer die Musiker übernahm.