Bassum. „Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich über 500 Gäste zum Frühschoppen der Schützen an der Freudenburg versammelt und feierten ausgelassen.“ So oder ähnlich lautete wohl die Wunschvorstellung der Organisatoren. Aber leider war Petrus den Bassumer Grünröcken nicht wohlgesonnen, und es regnete seit dem frühen Sonntagmorgen Bindfäden.
Zeitung: WeserKurier
„Wir waren um acht Uhr an der Freudenburg und haben dann entschieden, dass wir ins Gasthaus Haake ausweichen“, sagte der Vorsitzende des Schützenvereins Freudenberg Herfried Bremer.
Trotzdem ließen die Schützen sich die Feierlaune auch beim zweiten Schützenfrühschoppen nicht verderben, und Werner Winkelmann als Vorsitzender desSchützenvereins Gut Ziel konnte immerhin noch über 200 Gäste im Gasthaus Haake begrüßen. Bei Erbsensuppe, Bier und Korn feierten die Freudenberger, Gut Zieler, Osterbinder und Eschenhauser Schützen ihren gemeinsamen Frühschoppen. Außerdem hatten die Organisatoren mit der Wahl der Band einen Volltreffer gelandet: Die Big Band Bösel sorgte mit ihrem Dirigenten Christian Hackmann für perfekten Sound und bot mit ihren Showeinlagen eine begeisternde Vorstellung. Die jungen Leute sorgten in bester Big-Band-Tradition dafür, dass die Zuhörer immer wieder begeistert Applaus spendeten und pfiffen und johlten vor Begeisterung. Auch Moderator Rene Brandes von der Band präsentierte sich als perfekter Entertainer, der es verstand, die Gäste immer wieder ins Bandgeschehen einzubinden. Entstanden war der Kontakt zur Band durch den Kultur- und Heimatvereinsvorsitzenden Helmut Behrens, der sie in ihrem Heimatort Bösel gehört hatte und sich dachte: „Das ist auch mal was für Bassum.“
Und das zeigte sich auch an diesem Sonntagmittag. Vor 30 Jahren als Fanfarenzug entstanden, hat die Band unter Erwin Höffmann seit 1971 eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen und konnte auf zahlreichen Konzertreisen und Auftritten viel Erfahrung sammeln als Unterhaltungs- und Showband. Und das war zu hören: „Mit 66 Jahren“, „Ich war noch niemals in New York“ – ein Medley von Udo Jürgen-Stücken begeisterte ebenso wie Stücke des legendären Bert Kaempfert. Die Band kopierte den typischen Kaempfert-Sound nahezu perfekt. Mit der Aussage „Ich komponiere Musik, die nicht stört“, hatte der 1980 verstorbene Bandleader eine neue Musikrichtung kreiert und gilt heute als Erfinder der Loungemusik. Moderator Brandes hatten nach der Pause, die vom Spielmannszug Bassum mit viel Einsatz und flotten Melodien gestaltet wurde, eine neue Überraschung für die Schützen: Er rief alle amtierenden Königinnen und Könige nach vorn und hatte eine launige Aufgabe für sie: „Unser Dirigent zieht sich jetzt zurück und ihr könnt endlich mal dirigieren“, forderte er die acht Majestäten auf und übergab Taktstöcke. Hinterher gab es dann einen Schnaps zur Belohnung von Christian Brandes, der die Hobbydirigenten lobte und dann wieder selbst den Taktstock übernahm, um Musik von ihrem neuesten Album als Zugabe zu dirigieren: „The best of King“ (Elvis Presley), „Let me entertain you“ von Robbie Williams und weitere Stücke sorgten auch am frühen Nachmittag schon für gute Laune, und besonders der Showeinsatz der Posaunisten, die spielend durch den Saal marschierten, ließen ein überzeugtes Fan-Publikum immer wieder applaudieren.
„Stell dir mal vor, wie viele Gäste die gezogen hätten, wenn sie an der Freudenburg gespielt hätten“, meinte Wirt André Meyer und hatte wohl recht damit.
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